Der Alterscheck

Die Geriatrie beschäftigt sich mit dem alternden Tier. Die Lebenserwartung unserer Vierbeiner ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Gründe hierfür liegen in einem stärkerem Bewusstsein, eine gezielte Altersvorsorge, Zuchtkontrollen und einer altersgerechten Ernährung. So nimmt auch in der Tiermedizin die Geriartie einen immer größeren Raum ein.

Da die Tiere in Abhängigkeit von Tierart (Hund, Katze, Kaninchen etc.) und Rasse sehr unterschiedliche Lebenserwartungen haben, sollte der Tierbesitzer wissen, ab wann sein Tier als älter werdend gilt. Die Faktoren, die zu vorzeitigem Alterserscheinungen führen können, sollten auch betrachtet werden. Das können durchgemachte Krankheiten, Wachstumsstörungen durch Fehlernährungen, genetische Schäden durch Überzüchtung oder aber auch unsachgemäße Haltung und Pflege sein. Grundsätzlich ist altern keine Krankheit, sondern ein Lebensabschnitt, der Veränderungen mit sich bringt, denen von Besitzer und auch dem Tierarzt Rechnung getragen werden sollte.

Wann wird mein Tier alt?
Folgende Erscheinungen lassen sich häufig beim alternden Tier beobachten und sollten für Sie der Anlass sein, sich näher mit diesem Lebensabschnitt zu befassen:

• das Tier verhält sich ruhiger, wirkt gelassener und häufiger auch sturer als gewohnt
• die Sehfähigkeit, der Geruchssinn, das Hören und der Geschmackssinn lassen nach
• die Augen wirken trüb
• das Ruhe- und Schlafbedürfnis nimmt zu
• der Gang wird langsamer, steifer und das Aufstehen und Hinlegen fällt schwerer
• der Bewegungsdrang an sich wird weniger
• das Fell verliert an Glanz und wird um Augen und Schnauze grau oder weiß
• die Anfälligkeit für Krankheiten steigt
• die Leistungsfähigkeit der Organe nimmt ab
• besonders bei Hunden kommt es zu Harnträufeln und die Fähigkeit den Urin über Stunden zu halten nimmt ab

Als Faustregel gilt, dass Hund kleiner Rassen ab dem 10. und Hunde mittlerer und großer Rassen ab dem 8. und Hund sehr großer Rassen ab dem 6. Lebensjahr alt einzustufen sind. Katzen gelten ab dem 10. Lebensjahr als Senioren.

Grundsätzlich gilt, dass je eher eine Schwäche erkannt wird, desto eher kann u.u. einiges an Leid erspart werden.

Was können Sie für Ihren alten Freund tun?
Unsere Philosophie ist die ganzheitliche Betrachtung des Tieres in seiner Umgebung, mit seiner Geschichte, seinem Besitzer und den Umwelteinflüssen, denen es ausgesetzt ist. Sinnvoll wird eine Therapie von älter werdenden Tieren erst dann, wenn man sie in die Gesamtlebenssituation einbettet. Dazu ist mehr erforderlich, als nur „ausgiebige“ Diagnostik, dazu muss auch der Tierarzt Informationen zum Lebensumfeld erhalten.

Die Eckpfeiler einer geriatrischen Beratung und Behandlung sind:
- Ernährung: die Ernährung sollte dem Alter und der Bewegung angepasst sein, Übergewicht ist eine ernsthafte Bedrohung der Gesundheit
- Altersgerechte Fellpflege: das Fell braucht intensivere Pflege, besonders bei langhaarigen Hunde- und Katzenrassen; die Krallen müssen häufiger gekürzt werden
- Haltung: es besteht u.U. ein größeres Wärmebedürfnis, die Unterlagen sollten evtl weicher sein; die Art der Sozialkontakte ändert sich sowohl beim Artgenossen als auch bei „seinen Menschen“
- Regelmäßige Gesundheitsvorsorge: die Bwegung sollte dem Alter angepasst werden. Hier ist die Bandbreite sehr individuell und muss auf das einzelne Individuum zugeschnitten werden. Es sollte aber ein Maß gefunden werden, bei dem eine Überbelastung vermieden wird, die Muskulatur aber weitest möglich erhalten bleibt.
- Optimale medizinische Versorgung: gerade im Alter sollte der Gesundheitscheck regelmäßig durchgeführt werden; was Regelmäßigkeit im Einzelfall bedeutet, wird durch den jeweiligen Fall gesteuert

Spezielle Angebote meiner Praxis
Wenn sich bei Ihrem Tier schon krankhafte Veränderungen beobachtet haben oder Sie Ihr Tier zur geriatrischen Vorsorgeuntersuchung vorstellen wollen, dann können wir gemeinsam die optimale Versorgung für Ihren Vierbeiner finden.

Folgende Leistungen kann meine Praxis im Rahmen der geriatrischen Behandlung/Diagnostik anbieten:
- allgemeine Untersuchungen
- Blutabnahme und Check der meisten Parameter, einschließlich Blutzuckerschnelltest
- Labordiagnostische Untersuchung von Kot- und Urinproben
- Röntgen
- Futtermittelberatung
- Konventielle Schmerztherapie
- Alle Weichteiloperationen, Tumoroperationen
- Professionelle Zahnuntersuchung
- Physiotherapie

Sollten speziellere Untersuchungen oder Behandlungen notwendig werden, überweisen wir Sie selbständig an entsprechende Spezialisten.